Ich bin ein Mensch.
Du bist ein Mensch.
Irgendwie sind wir doch gleich, oder?
Ja, ich bin trans*.
Wir sind wohl doch nicht so gleich.
Und ja, ich habe Brüste, aber was hat es eine Gruppe von fundamentalistischen Christen zu interessieren, was ich damit machen will?
Und nein, daran, dass ich nicht weiblich bin, kann kein Kleid und kein auf dem Schulhof zugerufenes „Scheiß Transe!“ etwas ändern.
Und mal ganz im Ernst: Glaubst du das alles, was du da sagst, wirklich?
Glaubst du, dass die AfD dich und „dein Land“ retten wird?
Glaubst du, dass nur du relevant bist?
Du und deine kleinen Probleme, die natürlich ihre Existenzberechtigung haben, aber, das musst du zugeben, wohl eher nicht so mit den Problemen von Menschen vergleichbar sind, die ihr ganzes Leben aufgeben, bloß um zu überleben?
Und natürlich tut das alles weh.
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass man einen Menschen jahrelang verbal mit Dreck bewerfen kann und das alles an ihm abprallt?
All eure Vorwürfe, all eure Beschimpfungen fliegen direkt in mein Herz und ballen sich dort zu einem großen Klumpen zusammen.
Mein Herz ist semipermeabel.
Dieser Klumpen wird keinen Weg mehr aus meinem Herzen heraus finden, dafür ist er zu groß.
Aber ich kann ihn langsam, nach und nach abbauen.
Und du kannst es bei anderen Menschen besser machen.
Versuche doch einfach, ein bisschen netter zu sein und ein bisschen Verständnis zu entwickeln.